In den Anfangsjahren meiner Querschnittlähmung war ich tot unglücklich und habe ich mich echt häufig gefragt, wie werde ich wieder wirklich glücklich? Wenn mir sowas schon passiert, bin ich doch der größte Pechvogel. Außerdem kann ein Behinderter doch gar nicht wirklich glücklich sein, weil er so viele Sachen nicht mehr kann. Dabei hätte ich nie gedacht, dass das mit dem Glück viel an einem selbst liegt. Denn Glück ist Einstellungssache.
Was ist Glück
Da ich irgendwann wieder richtig glücklich werden wollte, habe ich viel zum Thema Glück recherchiert. Sei es in einem Blogeintrag, ein YouTube Video oder bei der Persönlichkeitsentwicklung, die mir dann schlussendlich die Augen geöffnet haben. Überall hieß es, dass man das Glück, selbst in der Hand hat. Damals konnte ich es echt nicht glauben, dass da etwas dran ist. Wir alle wollen glücklich sein, doch die wenigsten sind es wirklich tief in sich drin. Wir Menschen haben alle irgendwelche Träume, Wünsche und Sehnsüchte. Die meisten Menschen hoffen darauf, dass diese Sachen einfach so ins Leben kommen und nennen es dann Glück. Wie das Leben zeigt, kommt es aber nicht einfach so. Ausnahmen gibt es hier sicherlich, zumindest wenn man Lotto o.ä. spielt.
Für den ein oder anderen ist Glück, dass er jeden Tag aufstehen kann, seiner Arbeit nachgeht. Danach mit z.B. der Familie, Freunden, Streaming-Angeboten oder mit irgendwelchen Spielen den Feierabend genießt. Für andere wiederum ist es, anderen Menschen eine Freude zu machen und engagieren sich deshalb ehrenamtlich in ihrer Freizeit. Wiederum andere brauchen materielle Dinge, um sich glücklich zu fühlen. Es gibt so viele Möglichkeiten Glück und glücklich sein zu definieren. Das ist berechtigt und liegt im jeweiligen Auge des Betrachters. Doch das Glück, auf das ich hinaus möchte, das wird von außen in mein Leben getragen und sogar meistens von ganz alleine.
Was muss ich für das Glück tun?
Ein Patentrezept für das Glück habe ich für Euch natürlich nicht, aber das ist meine Erfahrung. Egal wo ich etwas zum Thema Glück erfahren wollte, drehte es sich letztendlich um die eigenen Gedanken. Muss ich nur meine Gedanken kontrollieren, um Glück zu finden und glücklich zu sein? Das klingt viel zu einfach und mag das mag ich kaum glauben. So waren meine Gedanke dazu. Doch wenn ich das rückwirkend genauer betrachte, ergibt das tatsächlich einen Sinn!
Damals habe ich meine Träume und Ziele gehabt, weshalb ich automatisch wieder optimistischer gestimmt war. Natürlich hatte ich viel negativität in mir, weshalb ich nicht dauerhaft mit meinen Gedanken im reinen war und deswegen mal schlechte Laune gehabt habe. Trotzdem war ich häufig gut gelaunt und habe mich für schöne Dinge interessiert, statt auf das Negative zu konzentrieren. Das war zur damaligen und ist auch zur heutigen Zeit nicht immer leicht. Früher war die Querschnittlähmung noch frisch und es gab so einige Probleme in meinem Leben. Keine Ahnung wie das alles werden soll und was für Hürden auf mich zukommen, aber der feste Wille sich seine paar Träume zu erfüllen, der war da. Dieser Optimismus hat sich natürlich auf mein Karma ausgewirkt, weshalb sich die Leute gerne mit mir unterhalten haben. Auf das Karma Prinzip komme ich noch mal zurück in einem anderen Beitrag.
Selbst in der schwierigsten Phase, nach der Krankenhaus Entlassung, war ich etwas optimistisch, da ich etwas hatte, worauf ich hin arbeiten kann. Auch wenn ich häufiger mal etwas verzweifelt war oder mir gerne mal alles zu lange gedauert hat mit den ganzen Anträgen. Zu dem Zeitpunkt lief meine Versorgung nur auf das nötigste heraus, ich war auch einsam und der Plan Arbeiten schien unerreichbar. Trotz alledem, war ich ein netter Zeitgenosse und habe mich mit den meisten Menschen in meinem Umfeld sehr gut verstanden. Es sind sogar engere Bindungen daraus entstanden, die eine oder andere Freundschaft auch. Das sind Menschen die ich mein Leben gezogen habe und die teilweise bis heute geblieben sind, weil ich sie nicht mit Negativität vergrault habe.
Was kann man als Glück bezeichnen?
Genau diese Menschen, bescheren mir heute noch sehr viele glückliche Momente. Dafür bin ich sowas von dankbar, was ich hier noch mal zum Ausdruck bringen möchte. Es sind viele kleine Dinge wie z.B. ein Überraschungsbesuch, eine Einladung zum Essen oder dass ich einfach mal zum Trauzeugen gemacht werde, die mich glücklich machen und somit mir Glück bescheren. Nicht das Materielle macht einen wirklich glücklich, sondern das zwischenmenschliche. Wir Menschen sind nun mal einmal Herdentiere und wenn wir von anderen Menschen nicht akzeptiert werden oder Anerkennung bekommen, dann fühlen wir uns automatisch schlechter. Deswegen ist z.B. auch eine verbindliche Barrierefreiheit wichtig, da die dazu beiträgt, dass wir Menschen mit Einschränkungen uns mit Anderen überall treffen können. Es zeigt einmal mehr, das Glück eine Einstellungssache ist, weil negative Menschen oftmals alleine da stehen und unglücklich sind.
In meinem neuen Leben, habe ich bereits eine Menge Glück gehabt. An diesen zwei Geschichten möchte ich euch mal teilhaben lassen, weil es bereits viel früher passiert ist und nicht erst vor kurzen. Natürlich könnte ich euch viel mehr Momente preisgeben, aber das würde den Text hier sprengen.
Es gab zum Beispiel den Michael, ein damals schon ehemaligen Pfleger, welcher einfach mal seine Hilfe angeboten hat. Da war ich am Boden zerstört, weil ich gerade kurz davor erfahren habe, da meine Umschulung in Gefahr ist. Nur weil ich Assistenzbedarf in meinem Praktikum hätte und dies ein Grund für die Rentenversicherung ist, mich als nicht Schulungsfähig ab zu stempeln. Das war ein richtiger Tritt in die Fresse. Doch als Michael dieses erfuhr, sagte er nur, wo ist das Problem? Dann mache ich halt die drei Wochen die Assistenz. Mega Sache und er hat es auch tatsächlich gemacht, ohne eine Gegenleistung zu erwarten!
Außerdem gab es auch einen geschenkte Deckenlifter, vom Berufsförderungswerk Hamburg. Welcher mir vom Internatsleiter überlassen wurde, inklusive Transporter mit Anhänger, damit ich den Lifter nach Hause bekomme. Da musste ich nur lediglich Manpower organisieren, um dann mein Schlafzimmer endgültig einrichten zu können. Da waren sehr viele Sachen dabei, gib mir genau im richtigen Moment den Arsch gerettet haben. Es hat oft auch gereicht, wenn man einfach mal ein Ohr für mich hatte und über Probleme reden konnte, weshalb ich mich automatisch glücklicher gefühlt habe. Viele Menschen verbinden Glück, mit dem materiellen und da sind sie leider auf dem Holzweg. Die ganzen Speaker und Coaches können das super formulieren, was ich euch hier gerade versuche zu vermitteln.
Mein persönliches Fazit
Das Glück fängt wirklich bei den Gedanken an. Seid ihr unglücklich, weil ihr in Gedanken dauernd über etwas grübelt, was ihr nicht mehr ändern könnt? Dann solltet ihr das grübeln ändern. Hier habe ich mal was rüber geschrieben. Klick
Habt ihr irgendwelche Probleme, Sorgen oder etwas anderes, was euch belastet? Dann solltet ihr euch diesen Problemen, Sorgen oder was auch immer stellen, da sie sich wirklich nur so lösen lassen und ihr sie aus dem Kopf bekommt. Seid ihr mit euch im Reinen, dann werdet ihr automatisch glücklicher und zieht das beeinflussbare Glück in euer Leben. Manchmal ist das Glück so unscheinbar, dass man es vielleicht suchen muss. Schluss endlich ist das Glück da, wenn auch in anderer Form, als man anfänglich dachte. Es liegt also alles an euch, denn das Glück ist Einstellungssache.
Wie seht ihr das und was macht euch glücklich?